Die Spatgrube in Manderbach

In der Grube „Himrain“ wurde ab 1903 Schwerspat (Baryt) gefördert. In den ersten Jahren wurde das Gestein mit Pferdewagen zum Bahnhof Frohnhausen gefahren. 1919 baute man eine Feldbahn bis zur Verladerampe am Frohnhäuser Weg. Der Weitertransport erfolgte dann wieder mit Pferdefuhrwerke nach Frohnhausen.

Mussten die Lohren durch ihr Gewicht bergab gebremst werden, so benötigte man zwei schwere Pferde, die nun die leeren Loren wieder zu Grube zogen. Ab 1922 verlegte man die Verladerampe an den Weidelbacher Weg (Hennweg) und für den Weitertransport nahm man Lastkraftwagen. Der mühselige Abtransport des Gesteins zum Bahnhof Frohnhausen wurde durch den Bau einer Seilbahn im Jahre 1924 wesentlich erleichtert.

Mit der Eisenbahn wurden die Schwerspatsteine dann ins Ruhrgebiet transportiert und dort verarbeitet.

Entstehung:

Schwerspat hat sich vorwiegend in Gängen gebildet, welche durch die Einwirkung von heißem Wasser entstanden sind. Zudem erscheint er in Gesteinen, die an der Erdkruste aus Gesteinsschmelze entstanden sind. In der Grube „Himrain“ liegt der Schwerspat in unter devonischem Quarzit (Ems-Quarzit) und Tonschiefer Gängen vor und ist mit Eisen- und Manganhydroxid eingefärbt und deshalb gelb verfärbt. Die Verwendung war daher nur eingeschränkt möglich.

Verwendung:

In der Farbenindustrie als Weißpigment, Hauptrohstoff zur Herstellung anderer Bariumverbindungen, z.B. Bariumcarbonat für die Glas- und Emailindustrie, Kontrastmittel in der Medizin, Füllstoff in der Papierindustrie, Dichteregulator in der Bohrindustrie als Bohrlochspülung (Dichte 4,5 g/cm³), Zuschlagsstoff für Strahlenschutzbeton.

Im Jahre 1931 wurde der Grubenbetreib wegen Zahlungsschwierigkeiten der Betreiber eingestellt.

Aber ab 1946 hat man nochmals für kurze Zeit oberhalb des alten Bergwerkstollens einen neuen Stollen getrieben und Schwerspat gefördert. Schon bald erkannte man, dass sich diese Arbeiten nicht mehr lohnten; der Betrieb wurde 1952 endgültig eingestellt.

Noch heute kann man am südöstlichen Hang vom Manderbacher Hausberg, dem „Hemmrain“, die Reste der Waschbecken und auch die Fundamente der Seilbahn erkennen. Auch findet man hier noch immer zahlreiche Schwerspat Steine.