Station 1. - Interaktiver Dorfspaziergang

Kirche

Willkommen an der ersten Station unseres interaktiven Dorfspaziergangs! Wir führen Dich nun Stück für Stück an einigen wichtigen und/oder geschichtsträchtigen Plätzen in und um Manderbach vorbei. Viel Spaß bei deinen Spaziergang!

Kirche um 1930
Kirche um 1970

Wenig Zeit?

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Geodaten: 50°46’02.6″N 8°16’00.7″E

Geschichte der Evangelischen Kirche in Manderbach

Beim Großbrand am 18. Juni 1825 wurde u. a. auch das Kirchlein (Kapelle) ein Raub der Flammen. Nach der Errichtung des Schulhauses wurde dann im Jahre 1830 mit dem Bau der Kapelle begonnen, der im Jahre 1831 abgeschlossen wurde.

Die Einweihung fand am 18. Oktober 1831 statt. Die feierliche Predigt hielt Herr Dekan Dörr aus Haiger sowie Herr Pfarrer Vietor.

Von nah und fern strömten die Menschen herbei; selbst der herzogliche Amtmann Freudenberg war anwesend. Nach dem Gottesdienst wurde eine reichliche Kollekte gespendet.

Der Bau der Kapelle kostete 3645 Gulden, wovon die Gemeinde 440 Gulden leihen musste. Die Glocke in der Kapelle wurde auf Kosten der Gemeindekasse angeschafft. Sie wurde von der Glockengießerei Firma Rincker in Sinn angefertigt, wog 412 Pfund (ca. 187 kg) und kostete 495 Gulden und 30 Kreuzer. Eine Uhr, die bei dem Brand ebenfalls zertrümmert wurde, konnte aus Geldmangel vorerst nicht angeschafft werden.

Die wichtigsten Bau- und Renovierungsarbeiten in der Evangelischen Kirche sollten nicht unerwähnt bleiben.

Im Jahre 1903 erhielt die Kapelle zwei neue Säulen, die trotz ihrer Größe doch hier im Orte vom Wagner, Karl Hermann gedreht worden sind. Im gleichen Jahr, zu Heiligabend, durfte die Gemeinde zum ersten Mal die Klänge des neuen Harmoniums hören. Dasselbe wurde aus Spenden der Gemeinde für 312,- Mark gekauft. Die erste große Innenrenovierung war im Jahre 1920. Auf der Unterseite eines Fußbodenbrettes fand man im Jahre 1979 die Namen Rudolf Hermann und Louis Peter. Im Jahre 1923 haben die Maurer Richard Heimann und Walter Schaab eine Bruchsteinmauer um den Kirchgarten errichtet. An den Pfeilern wurde ein Lattenzaun befestigt und die Eingänge mit Toren versehen. Die Steine für die Mauer holte man an der Schilpenburg.

Im Winter 1946/47 zerbrach die über 100 Jahre alte Glocke. Der Klöppel hatte sich gesenkt und dann beim Läuten den Glockenrand zertrümmert. Am 23. Februar 1947 wurde die 159 kg schwere Glocke von der Gießerei Rincker in Sinn montiert.

Sie trägt folgende Inschrift:

„GOTT SCHENK MIR DEINE BARMHERZIGKEIT;
HART WIE STAHL IST UNSRE ZEIT;
UNSAGBAR SCHWER DES VOLKES LEID.”

Nachdem in den Kriegs- und Nachkriegsjahren kaum etwas zur Erhaltung der Kirche getan werden konnte, fielen besonders in der Amtszeit von Pfarrer Hickel größere Baumaßnahmen an.

So wurde im Jahre 1954 eine Warmluftheizung in der Kirche eingebaut. Im Jahre 1957 wurde mit der Innenrenovierung der Kirche begonnen. Neben einem neuen Innenanstrich wurde auch ein elektrisches Läutewerk eingebaut und alle Leuchten in der Kirche erneuert. Die Bauarbeiten dauerten insgesamt von November 1957 bis März 1959. Von der Kirchenverwaltung Darmstadt kam ein Zuschuss von 5.000,- DM, nachdem Gemeindeglieder 10.500,- DM gespendet hatten.

Am 7. Juli 1961 ließ dann die Gemeinde eine neue Kirchenuhr einbauen, die heute vollelektronisch gesteuert werden kann. Im Jahre 1963 erhielt die Kirche eine Orgel für insgesamt 32.000,- DM.

Die Warmluftheizung wurde im Jahre 1965 auf Ölfeuerung umgestellt und hierzu auch im südlichen Kirchgarten ein Erdtank verlegt. Im Herbst 1970 konnte die Renovierung mit der südlichen Erneuerung des Kirchendaches, den Einbau einer neuen Heizungsanlage und den Innenarbeiten abgeschlossen werden. Für die Maßnahmen wurden 78.000,- DM ausgegeben. Über mehrere Jahre zog sich das Gespräch wegen Erneuerung der Kirchenbänke hin. Im Herbst 1978 konnte dank vieler Spenden und der großen Eigenleistung des Kirchenvorstandes und freiwilliger Helfer grünes Licht für dieses Projekt gegeben werden.

Nach dem Kostenvoranschlag waren rd. 46.000,- DM erforderlich. Durch Spenden und Eigenleistung blieben noch Gelder übrig, sodass die Anschaffung von Bankauflagen und Läufer sowie die Installierung einer Lautsprecheranlage ermöglicht wurde.

Sicher werden auch in den kommenden Jahren noch viele Unterhaltungsarbeiten in und um die Kirche erforderlich werden.

Im Jahre 1991 konnte erfreulicherweise die ehemalige Grundschule erworben werden, die heute als Gemeindehaus dient.

Quelle: Festschrift 150 Jahre Ev. Kirchengemeinde aus dem Jahr 1981

Pfarrer Grimm – von Jan. 1818 bis Juni 1820
Pfarrer Vietor – von Juli 1820 bis Nov. 1831
Pfarrer Pfeiffer – von Dez. 1831 bis Juli 1832
Pfarrer Reuter – von Aug. 1832 bis Sept. 1833
Pfarrer Kreidel – von Okt. 1833 bis Juni 1841
Pfarrer Will – von Juli 1841 bis Juni 1851
Pfarrer Anthes – von Aug. 1851 bis März 1857
Pfarrer Wagner – von Mai 1857 bis Okt. 1864
Pfarrer Bender – von Nov. 1864 bis Sept. 1871
Pfarrer Spieß – von Okt. 1871 bis Okt. 1883
Pfarrer Bergfeldt – von Nov. 1883 bis Juli 1898
Pfarrer Hief – von Aug. 1898 bis Juni 1916
Pfarrer Lange – von Juli 1916 bis März 1925
Pfarrer Hahn – von April 1925 bis Juli 1951
Pfarrer Hickel – von Aug. 1951 bis März 1967

Pfarrer Hartkopf – von Mai 1967 bis Feb. 1969
Pfarrer Weber – von März 1969 bis Juli 1979
Pfarrer Keim – von Jan. 1980 bis Mai 1993

Pfarrstelle I. (1,0)

Roland Jaeckle
1993-2004/ bis Ende 2005 noch mit 0,25 Stellenumfang

Stefan Schneider
Dezember 2005- Februar 2009

Sonja Oppermann
Juni 2010 – Januar 2017

Uwe Hermann
Vakanzvertretung, zunächst der 0,5 Stelle, dann der 1,0 Stelle
Juni 2016 – August 2017

Hartmut Eglinsky
September 2017 – September 2020

Pfarrstelle II. (0,5)

Birgit Biesenbach
1994-1999

Paul-Ulrich Rabe
September 2000-August 2015

Uwe Hermann
Vakanzvertretung,
zunächst der 0,5 Stelle, dann der 1,0 Stelle
Juni 2016 – August 2017

Christopher Reif
Januar 2017 – August 2020

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